Rezensionen zu ,wundklee streut aus‘
»Ein kraftvoller und doch auch hauchzarter Gedichtband, über die Ent- und Verwicklungen gelebten Lebens. Die Gedichte sind einzeln verstehbar, aber auch als Geschichte der Wandlungen und Begegnungen einer Frau zu lesen, die Widrigkeiten trotzt und aus allem sie Umgebenden Kraft zieht. Ob Naturbetrachtung oder Kommentare aus dem Innenleben, ihre Lebensschwingungen sind mal ironisch, mal ausufernd aber immer warm und über die Sprache ins Zentrum des Daseins treffend. Leichtfüßig und manchmal mit unachtsam übergeworfenen Kleidern begegnet uns in diesem Gedichtband das alltägliche Leben in einer Poesie namens Theodora.«
Sylvia Turnau im Amelia-Newsletter der Autorinnenvereinigung Dezember 2011
»Wenn die hellhörige Theodora sich suchend der Welt zuwendet, nehmen ihre Erinnerungen die Spur auf von Winter und Vögeln, Pflanzen und Musik, und auch von Nacht und Trauer. Theodora verbindet als literarische Figur die Gedichte des Bandes. Diese gleichen Pionierpflanzen der ›blauen Stunde‹ oder auch Wundklee: Sie kündigen den Moment kurz vor der Veränderung an und bereiten ihn vor. Es sind warme, lebendige, zuweilen mit Ironie gewürzte Gedichte gegen die Erstarrung und Abhärtung, in denen sich Theodora zum Trotz eine Chrysanteme ins ›winterharte Haar‹ steckt und den Sturm ohne sie toben läßt.« Cid-Info 2/2011, S. 11
»Diesen Gedichten haftet etwas Luftiges, Sensibles, jedoch auch Unfassbares an. Es ist, als ob Ulrike Bail die Zwischentöne des Lebens, die Schwingungen, die Wellen, das Unsagbare festhalten möchte, das, was sich in einer Stimmung, in einem Wintergewitter, in Stillleben mit Vögeln oder in den Wellen des Meeres, in Sandbänken und Muschelfeldern erahnen lässt, andeutet. [...] Es sind Gedichte, die dem Leser das Gefühl geben, im Traum zu wandern, dort, wo die Grenzen zwischen Vorstellung und Realität sich auflösen, dort, wo sich ein Nebel oder Schatten auf die Klarheit legen, dort wo Konventionen verschwimmen, um eine andere, tiefgründigere Realität, jene der Emotionen, des Unsagbaren, sichtbar zu machen.«
Colette Mart, Letzebuerger Journal, 17. Mai 2011 – Artikel lesen.
»Ohne Frage haben wir es hier mit hoher sprachlicher und seelischer Sorgfalt und talentierter Aufmerksamkeit (vgl. Cristina Campo bzw. Simone Weil) zu tun.« Henning Kniesche, Die Warte, Luxemburger Wort, 12. Mai 2011 -
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»»Siebenundvierzig Gedichte über Theodora« lautet der Untertitel des Gedichtbandes »wundklee streut aus« von Ulrike Bail. Eine ganze Menge über eine einzige Person. Und so kommt es, dass man unversehens das Buch einige Male hintereinander liest. Denn die Gedichte kann man als 47 eigenständige Gedichte lesen oder als zusammenhängende Geschichte. Und wie der echte Wundklee setzen sich die Zeilen im Gedächtnis fest, ankern im Hirn und lassen sich nicht so schnell wieder vertreiben. Warum auch? Theodora kann jeder sein. Sie schnappt ein paar Wörter auf, macht sich ihren Reim. Musik löst bei ihr sofort ein Gefühl aus. Ob Freude, Hochgefühl, Trübsal ist egal. Die Musik bestimmt nicht ihr Leben, beeinflusst es aber sehr wohl. Auch wer nicht oft Gedichte liest, wird sich schnell einlesen. Ebenso schnell wird man sich seine eigenen Gedanken zu den Gedichten machen. Ulrike Bail versteht es mit wenigen, gezielten Worten ins Ziel zu treffen.« www.aus-erlesen.de